Was macht eigentlich die Leber?
Die Leber ist das zentrale Organ unseres Stoffwechsels. Nährstoffe aus dem Essen gelangen über den Darm zunächst in die Leber, werden dort zwischengespeichert und kontrolliert ans Blut abgegeben. Außerdem produziert die Leber die Gallenflüssigkeit, die zur Fettverdauung nötig ist, sowie lebenswichtige Hormone und Eiweißstoffe - zum Beispiel Gerinnungsfaktoren. Sie gilt auch als die größte Drüse des Körpers.
Wie merke ich, ob die Leber gesund ist?
Die Leber selbst besitzt keine Schmerzrezeptoren. Eine kranke Leber verursacht oft nur unspezifische Symptome, die schwer zu deuten sind: Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden oder Nasenbluten werden oft als Alltagsbeschwerden eingeordnet und nicht ernst genommen. Die typische Gelbfärbung von Haut und Augapfel sowie die "Leberzunge" - eine verdickte, rote Zunge - kann oft nur der Arzt erkennen. Sicher lässt sich eine Lebererkrankung nur durch die Messung der Leberwerte, eine Gewebeentnahme oder eine Bauchspiegelung bestimmen. Ob Sie ein erhöhtes Risiko für eine Leberkrankheit haben, können Sie mit unserem Online-Test bestimmen.
Kann die Leber wirklich nicht wehtun?
Nein. In der Leber selbst befinden sich keine Nerven für Schmerzempfinden. Allerdings befinden sich in der Umgebung Nervenfasern, die bei einer Schwellung der Leber schmerzen können. Dann entsteht ein Druckschmerz im rechten Oberbauch. Dieser Schmerz ist allerdings recht unspezifisch und kann auch andere Ursachen haben.
Quelle: "Das Leber-Buch" (Schlütersche Verlagsgesellschaft 2010)
Gibt es Vorsorgeuntersuchungen für die Leber?
Ja. Der erste Schritt ist immer die Bestimmung der Leberwerte. Wenn der Hausarzt eine Lebererkrankung vermutet, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Bei erhöhten Werten können dann weitere Untersuchungen folgen, zum Beispiel der Test auf Hepatitis-Viren, eine Ultraschalluntersuchung oder eine Leberpunktion (=Leberbiopsie), also eine Gewebeentnahme.
Quelle: "Das Leber-Buch" (Schlütersche Verlagsgesellschaft 2010)
Sind erhöhte Leberwerte immer schlimm?
Nein, in vielen Fällen nicht. Insbesondere, wenn nur die Gamma-GT erhöht ist, hat das praktisch keine Bedeutung. Aussagekräftiger im Hinblick auf einen Leberschaden ist der GPT-Wert. Ist dieser erhöht, sollte nach der Ursache gesucht werden.
Quelle: "Das Leber-Buch" (Schlütersche Verlagsgesellschaft 2010)
Was passiert, wenn ich zu viel Alkohol trinke?
Alkohol wird in der Leber zu dem giftigen Stoff Acetaldehyd abgebaut. Dieser schädigt die Zellen und ist für fast alle Folgeschäden von übermäßigem Alkoholkonsum verantwortlich. In der Leber wird Alcetaldehyd zu Fett abgebaut. Von einzelnen Alkoholexzessen kann sich die Leber erholen, bei langfristigem Alkoholmissbrauch entwickelt sich eine Fettleber. Auch Gelbsucht, Leberzirrhose und Leberkrebs können die Folge sein.
Wie schnell erholt sich die Leber?
Die Leber besitzt die erstaunliche Fähigkeit, sich zu regenerieren. Von akuten Sünden kann sie sich innerhalb weniger Tage erholen, bei größeren Schäden kann es auch Wochen oder sogar Monate dauern. In dieser Zeit sollte man keinen Alkohol trinken. Jahrelanger Alkoholmissbrauch oder chronische Hepatitis können die Leber so stark schädigen, dass sie sich nicht mehr erholt.
Was schadet der Leber außer Alkohol noch?
Neben Alkohol sind Übergewicht sowie die akute und die chronische Hepatitis des Typs B und C häufige Auslöser von Leberschäden. Zudem können auch Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente wie Paracetamol die Leber schädigen.
Warum schadet Übergewicht der Leber?
Übergewicht geht meist mit dem so genannten "Metabolischen Syndrom" einher. Dabei entgleist der Stoffwechsel, es befinden sich zu viele Fette und/ oder Zucker im Blut. Die Leber als zentrales Stoffwechselorgan speichert die Nährstoffe in Form von Fett, es entwickelt sich eine Fettleber. Langfristig kann sich diese entzünden oder das Gewebe stirbt sogar ab.
Quelle: "Das Leber-Buch" (Schlütersche Verlagsgesellschaft 2010)
Wie kann ich mich vor Hepatitis schützen?
Hepatitis B wird vor allem über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Blut, Sperma oder Tränen übertragen. Eine Impfung schützt zuverlässig. Eine Ansteckung mit dem Hepatitis C-Virus geschieht in den meisten Fällen durch Blut- oder Sexualkontakt. Da es keine Impfung gibt, sollte man auf ungeschützte Sexualkontakte verzichten.
Kann man die Leber entgiften?
"Nein", sagt Gastroenterologe Claus Niederau. Für Tabletten mit dem Wirkstoff der Mariendistel beispielsweise sei keine Wirkung belegt. Allerdings regeneriere sie sich häufig, wenn schädigende Einflüsse wie Alkohol und fettes Essen weggelassen werden.
Was ist eine Leberzirrhose?
Als Leberzirrhose wird das Endstadium chronischer Leberkrankheiten bezeichnet. In diesem Stadium ist ein großer Teil des Lebergewebes abgestorben, die Leber arbeitet nicht mehr richtig. Die Leberzirrhose gilt als nicht heilbar. Die häufigsten Ursachen für eine Leberzirrhose sind Alkoholmissbrauch und chronische Hepatitis.
Quelle: http://www.t-online.de 29.08.2012, 11:59 Uhr | cme