Hallo,
hier mal wieder ein aktueller Beitrag aus T-Online.
Kranke Leber vergiftet das Gehirn
Eine Lebererkrankung verläuft meist chronisch und führt letztendlich zur sogenannten Leberzirrhose. Die Krankheit ist schwer zu erkennen, da die ersten Symptome wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit unspezifisch sind.Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, kann es jedoch zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.Wir erklären, was passiert, wenn die Leber versagt.
Kranke Leber hat Auswirkungen auf ganzen Körper
Die Leber ist das größte innere Organ. Sie filtert Schadstoffe aus dem Blut und baut Stoffwechselprodukte ab. Zudem reguliert die Leber unter anderem den Fett- und Zuckerstoffwechsel wie auch den Mineral- und Vitaminhaushalt. Wird dieses lebenswichtige Organ krank, dann funktioniert vieles nicht mehr. Wenn die Leber geschädigt wird, bilden sich Narben (Leberfibrose). Schreitet die Erkrankung fort, spricht man von einer Leberzirrhose. Diese wird auch auch als Schrumpfleber bezeichnet. Wenn sich das Lebergewebe durch eine Zirrhose zurückbildet, können Giftstoffe nicht mehr ausreichend abgebaut werden. Über das Blut gelangen die Giftstoffe in den gesamten Organismus, wo sie erheblichen Schaden anrichten können. Auch das Gehirn ist von der Zirrhose betroffen.
Giftstoffe gelangen über das Blut ins Hirn
Gelangen Giftstoffe wie beispielsweise Ammoniak über das Blut ins Gehirn, kommt es zu der sogenannten hepatischen Enzephalopathie. Erste Anzeichen einer hepatischen Enzephalopathie sind Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Koordinationsschwierigkeiten. Später fangen die Hände stark an zu zittern, ein Zeichen für eine gestörte Feinmotorik. Im weiteren Verlauf sind Betroffene häufig verwirrt oder verlieren sogar ihr Bewusstsein bis hin zum Koma. Die Vergiftung kann sich aber zurückbilden, wenn die Ursache der Leberzirrhose behandelt wird. Ansonsten besteht die Gefahr eines lebensgefährlichen Leberausfallkomas.
Vernarbte Leber führt zu lebensgefährlichen Blutungen
Bei einer unbehandelten Leberzirrhose wird außerdem der Blutstrom gestört, weil das Blut nicht mehr richtig durch die vernarbte Leber fließen kann. Dadurch kann es passieren, dass sich Blut in der Pfortader und den anschließenden Gefäßen staut. Es bilden sich Krampfadern, die auch besonders in der Speiseröhre und im Magen entstehen. Unbehandelt können sie platzen zu lebensgefährlichen Blutungen führen. Ebenso gefährlich ist die so genannte Bauchwassersucht: Dabei sammelt sich Flüssigkeit im Bauch, was zu Nierenversagen führen kann. Personen mit einer Leberzirrhose haben zudem ein höheres Risiko für Leberkrebs.
Gelbfärbung und Juckreiz sind weitere Symptome
Viele Patienten mit Leberzirrhose haben zu Beginn ihrer Erkrankung keine Beschwerden. Ist die Leber schon deutlich geschädigt, kommen außer Abgeschlagenheit und Müdigkeit noch weitere Symptome hinzu. Dies sind zum Beispiel eine Gelbfärbung der Augen, Juckreiz oder Schmerzen im rechten Oberbauch. Solche Anzeichen zeigen sich entweder bei einer schweren, akuten Virushepatitis oder im fortgeschrittenen Stadium einer Leberzirrhose. Spätestens dann sollte ein Arzt durch die Messung der Leberwerte und Ultraschalluntersuchungen dem Verdacht einer Leberzirrhose nachgehen. Nur über die Behandlung der zugrunde liegenden Krankheit kann die Leberzirrhose aufgehalten werden. Wird die Ursache nicht behandelt, kann es zu schweren Komplikationen kommen. Oft ist die Leber dann aber nicht mehr zu retten und es bleibt nur noch eine Lebertransplantation als letzter Ausweg.
Gesunde Ernährung uns Bewegung schützen die Leber
Nicht nur Alkohol und Fett schaden der Leber. Auch Medikamente, wie zum Beispiel Paracetamol, oder Pilz- und Umweltgifte können Leberschäden hervorrufen. Da Lebererkrankungen oft durch Hepatitis-Viren ausgelöst werden, sollten Sie mit Ihrem Arzt die Möglichkeit einer Impfung besprechen. Um die Leber zu schützen ist eine gesunde, fettarme Ernährung mit viel Obst, Gemüse und alkoholfreien Getränken empfehlenswert. Auch regelmäßige Bewegung stärkt die Leberfunktion. Wenn Sie übergewichtig sind, an Diabetes leiden oder regelmäßig Alkohol trinken, sollten Sie jedes Jahr Ihre Leberwerte kontrollieren lassen.
Leberzirrhose: Sechs Anzeichen und Komplikationen
Gelbsucht durch gestörten Stoffwechsel
Funktioniert die Leber nicht mehr richtig, ist vor allem der Stoffwechsel gestört. So wird der Blutfarbstoff Hämoglobin nur noch teilweise abgebaut. Es lagert sich das Abbauprodukt Bilirubin im Gewebe ab, was sich durch Gelbfärbung an Haut und Augen zeigt. Diese so genannte Gelbsucht ist eine der ersten deutlichen Anzeichen für eine Lebererkrankung.
Gewichtsverlust
Gewichtsverlust ist typisch für Menschen mit Leberzirrhose. Besonders die Muskelmasse bildet sich im Verlauf der Krankheit zurück. Vitamine und Mineralien werden vom Körper nicht mehr richtig aufgenommen. Zudem wird das Hormon Insulin nicht mehr richtig abgebaut, wodurch es zu einer Störung des Zuckerhaushaltes kommt. Unbehandelt kann dies zu Diabetes mellitus führen.
Störungen des Hormonhaushalts
Ein gestörter Stoffwechsel wirkt sich auch auf den Hormonhaushalt aus. Bei Männern verkleinern sich die Hoden und es kommt zu Potenzstörungen. Des weiteren wächst die Brust und die Körperhaare fallen aus. Bei Frauen sind unregelmäßige Regelblutungen ein Merkmal für einen gestörten Hormonhaushalt.
Krampfadern in Speiseröhre und Magen
Wenn das Blut nicht mehr richtig durch die Pfortader fließen kann, weil das Lebergewebe vernarbt ist, staut sich das Blut vor der Leber und sucht sich andere Wege um abzufließen. Dadurch entstehen Krampfadern (Varizen) in Magen und Speiseröhre. Unbehandelt können sie platzen und zu lebensgefährlichen Blutungen führen. Varizen gehören zu den schweren Komplikationen einer nicht behandelten Leberzirrhose.
Bauchwasser (Aszites)
Durch den Bluthochdruck in der Pfortader wird Flüssigkeit in den Bauchraum gepresst und es kann zu einer sogenannten Bauchwassersucht kommen. Der Bauch schwillt dann an und schmerzt. Zudem können Bakterien vom Darm aus in das Bauchwasser gelangen (spontan bakterielle Peritonitis).
Leberkoma
Eine häufige Komplikation ist die hepatische Enzephalopathie, auch Leberkoma genannt: Bei dieser Gehirnerkrankung stauen sich giftige Abbauprodukte in der Leber, gelangen ins Blut und schädigen Gehirnzellen - typische Symptome sind zu Beginn Konzentrationsstörungen, später auch Zittern, Verwirrtheit oder Muskelzuckungen.
Quelle: 07.03.2012, 09:31 Uhr | ema/t-online