Früherkennung Gallengangstumore bei PSC
Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 19:54
Hallo zusammen,
für die PSCler interessant, die neuesten Möglichkeiten der Früherkennung von Tumoren. Hier der Originaltext von der www.dccv.de
gamma
Gallenwegstumore bei PSC-Patienten nun frühzeitig erkennbar
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben einen neuen
Test entwickelt, mit dem sich Krebs an den Gallengängen frühzeitig
erkennen lässt. Das ist besonders relevant für Patienten mit primär
sklerosierender Cholangitis (PSC), einer Krankheit an Galle und Leber, die
häufig mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung einhergeht. Denn
diese Patienten haben ein erhöhtes Risiko für ein sogenanntes
"Cholangiokarzinom", also einen Tumor in den Gallenwegen. Eine solche
Entartung ist schwer erkennbar und geht leider immer noch mit einer
Sterberate von etwa 50 Prozent binnen eines Jahres einher.
Kern der neuen Methode ist eine "Proteomanalyse", eine Untersuchung der
Eiweiße im Gallensaft. Der Gallensaft wird bei einer
Spiegelungsuntersuchung der Gallengänge, einer so genannten "endoskopisch
retrograden Cholangiopankreatikographie" (ERCP), gewonnen. Anhand des
Eiweißmusters können die Ärzte dann unterscheiden, ob es sich um eine
Entzündung oder um Gallengangskrebs handelt.
Gezeigt wurde das in einer Studie, in der in zwei Stufen insgesamt 107
Gallensaftproben untersucht wurden, darunter 36 von PSC-Patienten und 50
von Patienten mit Gallengangskrebs; die übrigen hatten ein
Gallensteinleiden. In einem Durchgang mit 25 Krebspatient/inn/en, 18
PSC-Patient/inn/en und 14 mit Gallensteinleiden ist es mit dem Test
gelungen, 12 der Proben von Personen mit Gallensteinleiden zuverlässig als
solche zu identifizieren. Darüber hinaus wurden 21 von 25
Krebserkrankungen und 14 von 18 PSC-Erkrankungen zuverlässig erkannt. Das
Verfahren ist also gut geeignet, einen Tumor von einer PSC-Entzündung zu
unterschieden.
Bislang ist es so, dass Ärzte mithilfe von Blutuntersuchungen,
Ultraschalluntersuchungen, Computertomografien und ERCP versuchen,
Gallengangskrebs möglichst frühzeitig zu entdecken. Aber das ist oft
schwierig, und insbesondere die Unterscheidung zwischen Entzündung und
Entartung bereitet bei diesen Verfahren Probleme. Darum erfolgt die
Diagnose häufig erst in einem späten Stadium, in dem der Krebs kaum noch
behandelt werden kann. Die neue Methode aus Hannover könnte nach
Einschätzung der Forscher die Früherkennung deutlich verbessern.
Quellen:
Lankisch et al.: Bile proteomic profiles differentiate cholangiocarcinoma
from primary sclerosing cholangitis and choledocholithiasis. Hepatology.
2011 Mar;53(3):875-884. doi: 10.1002/hep.24103. Epub 2011 Jan 3. Online
unter onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/hep.24103/abstract
Pressemeldung: „Tumore der Gallenwege durch Gallensaftanalyse zuverlässig
erkennbar“ im Informationsdienst Wissenschaft vom 10.03.2011, online unter
idw-online.de/de/news412734
In Verbindung stehende News: Heidelberger Wissenschaftler forschen zu
Gallengangsverengungen bei PSC - 02-08-10 16:30
für die PSCler interessant, die neuesten Möglichkeiten der Früherkennung von Tumoren. Hier der Originaltext von der www.dccv.de
gamma
Gallenwegstumore bei PSC-Patienten nun frühzeitig erkennbar
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben einen neuen
Test entwickelt, mit dem sich Krebs an den Gallengängen frühzeitig
erkennen lässt. Das ist besonders relevant für Patienten mit primär
sklerosierender Cholangitis (PSC), einer Krankheit an Galle und Leber, die
häufig mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung einhergeht. Denn
diese Patienten haben ein erhöhtes Risiko für ein sogenanntes
"Cholangiokarzinom", also einen Tumor in den Gallenwegen. Eine solche
Entartung ist schwer erkennbar und geht leider immer noch mit einer
Sterberate von etwa 50 Prozent binnen eines Jahres einher.
Kern der neuen Methode ist eine "Proteomanalyse", eine Untersuchung der
Eiweiße im Gallensaft. Der Gallensaft wird bei einer
Spiegelungsuntersuchung der Gallengänge, einer so genannten "endoskopisch
retrograden Cholangiopankreatikographie" (ERCP), gewonnen. Anhand des
Eiweißmusters können die Ärzte dann unterscheiden, ob es sich um eine
Entzündung oder um Gallengangskrebs handelt.
Gezeigt wurde das in einer Studie, in der in zwei Stufen insgesamt 107
Gallensaftproben untersucht wurden, darunter 36 von PSC-Patienten und 50
von Patienten mit Gallengangskrebs; die übrigen hatten ein
Gallensteinleiden. In einem Durchgang mit 25 Krebspatient/inn/en, 18
PSC-Patient/inn/en und 14 mit Gallensteinleiden ist es mit dem Test
gelungen, 12 der Proben von Personen mit Gallensteinleiden zuverlässig als
solche zu identifizieren. Darüber hinaus wurden 21 von 25
Krebserkrankungen und 14 von 18 PSC-Erkrankungen zuverlässig erkannt. Das
Verfahren ist also gut geeignet, einen Tumor von einer PSC-Entzündung zu
unterschieden.
Bislang ist es so, dass Ärzte mithilfe von Blutuntersuchungen,
Ultraschalluntersuchungen, Computertomografien und ERCP versuchen,
Gallengangskrebs möglichst frühzeitig zu entdecken. Aber das ist oft
schwierig, und insbesondere die Unterscheidung zwischen Entzündung und
Entartung bereitet bei diesen Verfahren Probleme. Darum erfolgt die
Diagnose häufig erst in einem späten Stadium, in dem der Krebs kaum noch
behandelt werden kann. Die neue Methode aus Hannover könnte nach
Einschätzung der Forscher die Früherkennung deutlich verbessern.
Quellen:
Lankisch et al.: Bile proteomic profiles differentiate cholangiocarcinoma
from primary sclerosing cholangitis and choledocholithiasis. Hepatology.
2011 Mar;53(3):875-884. doi: 10.1002/hep.24103. Epub 2011 Jan 3. Online
unter onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/hep.24103/abstract
Pressemeldung: „Tumore der Gallenwege durch Gallensaftanalyse zuverlässig
erkennbar“ im Informationsdienst Wissenschaft vom 10.03.2011, online unter
idw-online.de/de/news412734
In Verbindung stehende News: Heidelberger Wissenschaftler forschen zu
Gallengangsverengungen bei PSC - 02-08-10 16:30