Viele Menschen mit Leberzirrhose nicht fahrtüchtig

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Bagojowitsch
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GOT am 16.2.07, GPT am 9.3.07, GGT am 23.4.07 im Normbereich, seitdem stabil
Beginn am 16.3.07 mit 50mg Azathioprin, zu diesem Zeitpunkt noch 20mg Prednisolon
Prednisolon nach und nach reduziert, letztmalige Einnahme von 1,25mg am 21.1.08
Gleichzeitige Steigerung von Azathioprin, seit 23.11.07 auf 200mg, am 27.1.09 Reduktion auf 150mg
Aufgrund mittlerweile erhöhten Blutdrucks Einnahme von entspr. Medikamenten seit 17.2.07, aufgrund erhöhter Cholesterinwerte Medikamente seit 10.8.07
Ende 2013 Ausschleichen von Azathioprin, stattdessen 6mg Budesonid, mittlerweile 9mg
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Viele Menschen mit Leberzirrhose nicht fahrtüchtig

Beitragvon Bagojowitsch » Di 3. Apr 2012, 20:46

Bei Menschen mit chronischen Lebererkrankungen ist häufig die Fahrtüchtigkeit herabgesetzt, warnt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Denn wenn die Leber das Blut nicht reinigt, gelangen Gifte in das Gehirn. Diese sogenannte hepatische Enzephalopathie mindert unter anderem Konzentration und Aufmerksamkeit. Darauf weist die DGIM hin. Neueste Erkenntnisse aus der Hepatologie sind ein Thema des 118. Internistenkongresses der DGIM, der vom 14. bis 17. April 2012 in Wiesbaden stattfindet.

Mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland sind leberkrank. Der Verlauf ist häufig chronisch und am Ende steht nicht selten eine Vernarbung der Leber, die Zirrhose. „Die Patienten leiden dann nicht nur unter den Einschränkungen der Leberfunktion“, sagt Professor Dr. med. Dieter Häussinger von der Heinrich Heine Universität Düsseldorf. Denn die Zirrhose wirkt sich auch auf andere Organe aus: „Betroffen ist zum Beispiel auch das Gehirn“, erläutert der Experte: „Die Leber ist bei einer Zirrhose immer weniger in der Lage, Ammoniak und andere Substanzen aus dem Blut zu entfernen.“ Die Gifte stammen ursprünglich aus dem Darm, wo sie von Darmbakterien abgesondert werden. Über den Blutweg gelangen sie ins Gehirn.

„Viele Patienten mit Leberzirrhose entwickeln eine hepatische Enzephalopathie“, sagt Professor Häussinger. Der Beginn sei in der Regel schleichend. Anfangs sei die Konzentration gestört, die Aufmerksamkeit lasse nach, die Reaktionsfähigkeit nehme ab. Häufig ist auch die Feinmotorik gestört. Dies zeigt sich am starken Zittern der Hände. Bereits im Frühstadium ist bei vielen Patienten auch die Fahrtüchtigkeit herabgesetzt. „Unsere Studien haben gezeigt, dass Menschen mit hepatischer Enzephalopathie häufiger Fahrfehler begehen als andere, jedoch kann im Einzelfall die Fahrtauglichkeit trotzdem erhalten sein“, erläutert Häussinger, der im Rahmen des 118. Internistenkongresses die von ihm geleiteten Sonderforschungsbereiche 575 „Experimentelle Hepatologie“ und 974 „Leberschädigung und Regeneration“ sowie die Klinische Forschergruppe 217 „Hepatobiliärer Transport“ vorstellt.

Für den Experten steht fest, dass die hepatische Enzephalopathie für zahlreiche Verkehrsunfälle verantwortlich ist, auch wenn die Erkrankung in den Unfallstatistiken praktisch nicht auftaucht: „Exakte Zahlen über Verkehrsunfälle von Leberkranken gibt es in Deutschland nicht.“ Zwar machen Leitlinien für Erkrankungen wie Diabetes oder Epilepsie klare Vorgaben zur Teilnahme am Straßenverkehr. Leberzirrhosepatienten sind nach derzeitiger Gesetzeslage nur bei „Dekompensation mit Bauchwasserbildung“ fahruntüchtig. „Als Ärzte müssen wir dieses Problem wahrnehmen und den Patienten vermitteln, dass sie sich selbst und andere gefährden, wenn sie ihre Erkrankung ignorieren“, sagt DGIM-Präsident Professor Dr. med. Joachim Mössner vom Universitätsklinikum Leipzig. Oft sehen Patienten dies jedoch nicht ein. Auch dies könnte Folge der schleichenden Hirnvergiftung sein, die häufig mit einer Wesensveränderung einhergeht.

„Wir raten Patienten dringend, die Erkrankung frühzeitig zu behandeln. Eine effektive Therapie ist heute durch Laktulose und Antibiotika möglich“, sagt Professor Mössner. Der synthetische Zweifachzucker begünstigt das Wachstum von Darmbakterien, die Milchsäure statt Ammoniak produzieren. Laktulose beschleunigt zudem die Darmpassage und führt zu einer sogenannten osmotischen Diarrhoe. Dadurch bessere sich der Schweregrad der Enzephalopathie. Bei akutem Eiweißanfall im Darm, etwa durch Blutungen, helfen auch Laktuloseeinläufe. „Diese wirken wahrscheinlich eher über das Hervorrufen der Diarrhoe als über Stimulation der Laktobazillen“, sagt Professor Mössner. Ein Antibiotikum tötet schließlich die schädlichen Darmbakterien gezielt ab. Beide Mittel gelangen nicht vom Darm ins Blut. „Die Therapie kann ohne größere Risiken über längere Zeit fortgesetzt werden“, sagt Professor Mössner. Eine frühe Therapie sei vor allem deshalb wichtig, weil die Hirnschäden oft nicht umkehrbar sind – und auch die Fahrtauglichkeit gehe dauerhaft verloren.

Literatur: Gerald Kircheis, Anja Knoche, Norbert Hilger, Frank Manhart, Alfons Schnitzler, Horst Schulze, Dieter Häussinger. Hepatic Encephalopathy and Fitness to Drive. Gastroenterology. 2009; 137: 1706–15.e1-9;

Quelle: http://www.journalmed.de, Beitrag vom 5.3.2012
Liebe Grüße
Winfried Bild
AIH Typ I seit 2007
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Christine777
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Krankheitsbeschreibung: Nach unverhofften akuten Leberversagen,und 5 Wochen Krankenhausaufenthalt,wurde durch eine Leberbiobsie eine Pbc im Stadium 3 Übergang zu 4 festgestellt. Nun nehme ich zweimal am Tag 500mg ursufalg ein.mir ging es vor der Erkrangung immer gut.Leider war ich im Schlapp und war nicht mehr Belastbar. Meine Werte wurden im Juni 2009 kontroliert alle in Ordnung, leider ging es mir aber nicht besser. Anfang August bekam ich über Nacht gelbe Augen. Das wr am Wochenende.Montag wieder zum Arzt.Werte waren alle so schlecht.gleich ab in die Klinick. Im Krankenhaus Wüste auch keiner weiter.Da die Werte immerweiter anstiegen,brachte man mich nach Berlin in die Charité. Diagnose akutes Leberversagen,was man mir aber nicht ansah,außer das ich uberall schon gelb war.heute gehe ich von einem Arzt zum anderen.Hno Arzt Orthopäde Hausarzt,und alle drei Monate zur Lebersprechstune nach Berlin. Mal geht es mir und mal mochte ich nur von dieser Welt gehen. I
Aktuelle Laborwerte: Laborwerte sind alle soweit wieder normal.Bis auf die AP sind immer über 224
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Re: Viele Menschen mit Leberzirrhose nicht fahrtüchtig

Beitragvon Christine777 » Mi 4. Apr 2012, 17:22

Hallo Winfied
Wie immer sehr interessant,aber doch sehr beängstigend. Hoffe man bleibt noch recht lange davon verschont. Man staunt nur wo du die Kraft hernimmst,trotz deinen Ärger. Alles liebe dir,und ein erholsames Oszerfest. :ymapplause:

Christine
Pbc AIH Overlap Syndrom
2009 seid 2011 AIH
2012 wegen Depressionen in Behandlung
2014 In Behandlung beim Hämatologen

doris
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Re: Viele Menschen mit Leberzirrhose nicht fahrtüchtig

Beitragvon doris » So 2. Sep 2012, 16:17

Hallo,
ich habe den Beitrag erst heute gelesen und frage mich, ob es Sinn macht, Laktulose gleich vorbeugend zu nehmen.
Da es ja nicht ins Blut geht, kann es ja nur positiv sein, oder?

Liebe Grüße,
doris

dream
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Re: Viele Menschen mit Leberzirrhose nicht fahrtüchtig

Beitragvon dream » Mo 3. Sep 2012, 01:32

Hallo...

Lactulose vorbeugend einzunehmen ist definitiv NICHT nur positiv. ;-)
Das Zeug hat auch einige Nebenwirkungen (Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen etc), wird von einigen Ärzten auch nur ungern verschrieben (sogar meine Hausärztin macht das nur zähneknirschend, obwohl ich bereits eine Zirrhose + erste Zeichen der Enzephalopathie habe) und außerdem ist es generell nicht gesund, einfach so ein Abführmittel dauerhaft einzunehmen, ohne dass es wirklich nötig ist. :!:
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