Schäden an der Leber werden oft erst spät entdeckt. Britische Wissenschaftler haben nun einen Bluttest entwickelt, der verborgene Schäden mit einer Art Ampel sichtbar macht. Vor allem Alkohol bedingte Defekte sollen so früher entdeckt werden, berichtet BBC Online.
Eine kranke Leber tut nicht weh
Viele Menschen unterschätzen ihren Alkoholkonsum. Das Fatale: Da die Leber auch bei Schäden zunächst nicht schmerzt, werden eine Fettleber oder sogar eine Leberzirrhose in vielen Fällen erst spät bemerkt. Eine Heilung ist dann oft nicht mehr möglich. Die Wissenschaftler der University of Southampton entwickelten den Test, um eine Gefährdung der Leber früher zu erkennen.
Rote Farbe zeigt Leberschäden an
Der neue Test kombiniert einen herkömmlichen mit zwei weiteren, die das Ausmaß der Narbenbildung an der Leber zeigen. Zeigt der Test die Farbe Grün, sind Leberschäden nahezu auszuschließen. Gelb bedeutet eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass bereits Leberschäden bestehen. Ein rotes Testergebnis zeigt an, dass die Leber mit großer Wahrscheinlichkeit schon geschädigt ist.
Ampel zeigt auch Sterberisiko
Die Wissenschaftler testeten die Ampel an 1.000 Patienten ihrer Leberklinik. Dabei erhielt die Hälfte der Probanden ein rotes Testergebnis. Es zeigte sich, dass der Test auch als Prognose für den weiteren Krankheitsverlauf taugt: Ein Viertel der Patienten mit rotem Testergebnis starb in den fünf Jahren nach dem Test. Von den Patienten mit grünem Testergebnis hingegen starb kein einziger.
Testergebnis verringert den Alkoholkonsum
Der neue Ampeltest soll nun gezielt bei Risikogruppen eingesetzt werden. Dazu zählen beispielweise Menschen mit hohem Alkoholkonsum. Die Studie zeigte auch, dass die Probanden im Anschluss an den Test weniger Alkohol tranken - und zwar unabhängig davon, wie das Ergebnis ausgefallen war. Neben Menschen mit hohem Alkoholkonsum gelten auch Übergewichtige sowie Patienten, die an Diabetes Typ 2 oder Hepatitis als gefährdet für Lebererkrankungen.
Quelle: http://www.t-online.de 29.08.2012, 11:59 Uhr | cme